Konzept der Tageseinrichtung

Herzlich willkommen, liebe Eltern!

Sie geben Ihr Kind vielleicht zum ersten Mal in fremde Hände? Vielleicht soll aber auch ein weiteres Ihrer Kinder die Kindertageseinrichtung besuchen und Sie haben schon eine gewisse Vorstellung davon, was Sie bei uns erwarten könnte. Und doch – jedes Kind ist einmalig, und mit jedem Kind kommt in einer neuen Lebensphase eine neue Situation auf Sie und auf uns ErzieherInnen zu.

Wir wünschen uns, dass Ihr Kind sich bei uns wohlfühlt und Sie als Eltern Ihr Kind vertrauensvoll und gelassen in unsere Hände geben können.

 

Hier finden Sie unsere Konzeption als PDF.

Katholische Kindertageseinrichtung

Als katholischer Kindergarten ist es uns wichtig, dass alle Familien zu uns kommen dürfen, gleich welcher Glaubensrichtung sie selbst angehören. 

Wir glauben, dass Gott die Menschen, Tiere und die gesamte Natur erschaffen hat. Deswegen ist es unser Auftrag, die Würde des anderen zu achten und zu helfen, die Natur zu schützen, und uns am Leben zu freuen.  

Im Alltag sieht das zum Beispiel so aus:

  • Wir feiern mit den Kindern (und Familien) „große” christliche Feste, z. B. St. Martin, und persönliche Feste, wie den Namenstag des Kindes.
  • Wir vermitteln kindgemäß das Hintergrundwissen zu den Festen, erzählen dazu auch biblische Geschichten, z. B. zur Geburt von Jesus Christus (Weihnachten).
  • Wir singen und beten regelmäßig.
  • Wir begleiten Kinder und Familien bei allen Themen des Lebens und des Todes, der Freude und der Trauer.
  • Durch passende religionspädagogische Materialien und Methoden, z. B. Bücher, Gespräche, Rollenspiele ... ermöglichen wir den Kindern, ganz persönliche Lebenserfahrungen zu bekommen und zu verarbeiten.
  • Durch unseren vorgelebten Glauben bieten wir den Kindern Orientierung und schenken ihnen das Gefühl von Annahme/ Sicherheit/Geborgenheit, damit sie ihre Persönlichkeit stärken können.
  • Jährlich veranstalten wir für die Kinder Bibelwochen, in denen sie ausgewählte biblische Themen mitgestalten und erleben dürfen.

Eingewöhnung

Der Start in die Kindergartenzeit ist für Kinder und Eltern der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, in dem sich in der Entwicklung des Kindes einiges tun wird.

Die Eingewöhnung, also die erste Zeit bei uns in der Einrichtung, ist die Grundlage für den notwendigen Beziehungsaufbau zwischen Kind, Eltern und ErzieherInnen. Jedes Kind und jede Familie ist anders, und deshalb ist es uns wichtig, jedem Kind sein individuelles Tempo und Besonderheiten bei der Eingewöhnung zu gewähren. 

  • Vor dem ersten Kindergartentag besuchen die Fachkräfte der entsprechenden Gruppe das Kind und seine Familie zu Hause, damit die ErzieherInnen das Kind in seinem gewohnten Umfeld kennenlernen können. Bei diesem Besuch haben die Eltern Zeit, individuelle Fragen zu stellen und den Ablauf der weiteren Eingewöhnung individuell zu besprechen.
  • Nach dem Kennenlernen zu Hause darf uns das Kind gemeinsam mit einem Elternteil zu einem abgesprochenen Termin im Kindergarten besuchen und gut begleitet den Kindergarten kennenlernen.
  • Während der ersten Eingewöhnungszeit bleibt das Kind „nur” etwa 1 - 1,5 Std. in der Einrichtung, zunächst begleitet von einem Elternteil oder einer anderen sehr vertrauten Bezugsperson.
  • Wenn das Kind eine erste Bindung zur ErzieherIn aufgebaut hat, wird in kleinen Schritten die Trennung von der Bezugsperson geübt. 
  • Es ist uns wichtig, dass beim Weggehen eine klare Verabschiedung von Kind und Eltern stattfindet.
  • Im Tempo des Kindes/der Familie wird die Betreuungszeit in der Einrichtung ausgeweitet.

 

U3-Betreuung

Wir freuen uns, dass wir Kinder von 0 Jahren bis zur Einschulung in unserer Einrichtung betreuen dürfen.

Mehrere Mitarbeiterinnen haben sich durch Fortbildungen im Bereich der U-3-Pädagogik weitergebildet. Besonders der Ansatz nach Emmi Pikler liegt uns nah, und wir möchten den Kindern schon früh die Möglichkeit geben, sich nach ihren Möglichkeiten selbstständig und selbstbestimmt in den Kindergartenalltag einzubringen. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern, zum Wohle des Kindes, ist uns sehr wichtig.

Unseren jüngsten Kindern besuchen die Sonnenscheingruppe. Lichtdurchflutet laden die Räume zum Spielen und Entdecken ein. Gerne kommen auch einzelne ältere Kindergartenkinder zu Besuch und knüpfen Kontakt mit den Jüngeren. Schon früh können so jüngere und ältere Kinder, begleitet durch die pädagogischen Fachkräfte,  voneinander und miteinander spielen und lernen. Dazu gehört auch die Möglichkeit für die Kinder (ab ca. 2 Jahren), die Bereiche der älteren Kinder zu besuchen. 

Wir freuen uns mit Ihnen und Ihrem Kind neue Wege in der Kleinkindbetreuung gehen zu dürfen!

Inklusion

Jedes Kind bringt eigene Entwicklungsvoraussetzungen mit in unsere Einrichtung. Es wird geprägt durch seine Familie und sein Umfeld (Werte, Religion, Kultur, Lebensstil, Status, Umgangsformen ...) und bringt Unterschiede in der körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung mit. Wir respektieren diese Besonderheiten bei jedem Kind und vermitteln den Kindern so, dass Unterschiede normal sind. Jeder gehört zur Gruppe dazu, und für jedes Kind ist es wichtig, seine besonderen Interessen und Fähigkeiten/Stärken einzubringen und dort Unterstützung zu bekommen, wo es Hilfe und Förderung benötigt.  

Wenn Sie wissen oder das Gefühl haben, dass Ihr Kind besonderen Unterstützungsbedarf hat, sprechen Sie uns an, und wir überlegen gemeinsam, was wie möglich ist.

Tagesablauf

Ein geregelter Tagesablauf gibt den Kindern Sicherheit und Struktur.

Sie bringen Ihr Kind am Vormittag zwischen 7.15 Uhr und 8.55 Uhr in die Einrichtung. Dort wird es von einer Erzieherin begrüßt und in Empfang genommen. Dem Entwicklungsstand Ihres Kindes entsprechend zieht es sich selbstständig, begleitet von einer Erzieherin, um und wäscht sich die Hände, bevor es in den Kindergartentag und das freie Spiel startet.

Um 9.00 Uhr findet ein Morgenkreis statt, bei dem sich die Kinder begrüßen und Zusammengehörigkeit erleben. Neben Informationen zum aktuellen Tagesgeschehen und zum Mittagessen werden in dieser Runde auch die Namenstage der Kinder gefeiert.

Danach folgt wieder die Möglichkeit zum freien Spiel, ergänzt durch Impulse oder angeleitete Tätigkeiten in den Bildungsbereichen.

Während die U-3-Kinder zumeist gemeinsam zu einem festgesetzten Zeitpunkt frühstücken, haben die älteren Kinder vom Bringen bis ca. 10.15 Uhr die freie Wahl bei Frühstückszeit und Frühstückspartnern.

Die erste Abholzeit findet von 11.45 Uhr - 12.30 Uhr statt.

Die Kinder, die im Kindergarten essen, kommen um 11.45 Uhr zum gemeinsamen Mittagessen in ihren Essensgruppen zusammen und ruhen sich anschließend aus, bevor sie in den Nachmittag starten. Oft ergeben sich am Nachmittag ganz neue Spielsituationen für die Kinder, und sie können sich in meist kleineren Kindergruppen entspannt ihrem Spiel widmen. 

Ab 13.45 Uhr können die Kinder nach dem Mittagessen abgeholt werden.

Um 15.00 Uhr besteht für die verbleibenden Kinder die Möglichkeit zu einer kleinen Erfrischung und Stärkung am Nachmittag.

Bis spätestens 16.15 Uhr werden alle Kinder abgeholt.

Mittagessen

Schon am Vormittag duftet es in der Küche nach frischgekochtem Essen, zubereitet von unserer Küchenfee.

Es wird vorwiegend mit Produkten aus der Region und passend zur Saison gekocht. Der gesamte Speiseplan orientiert sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und lässt trotzdem Freiraum für die Speisenwünsche der Kinder, z. B. mit einem Wunschessen zum Geburtstag. Im Rahmen unserer Möglichkeiten können wir auf Nahrungsunverträglichkeiten Rücksicht nehmen. Zum Essen bieten wir den Kindern Wasser an.

Kinder, für die 45 Std. oder 35 Std. im Block gebucht werden, können an der Übermittagsbetreuung teilnehmen. Genauere Informationen erhalten Sie auf Wunsch im direkten Gespräch.

Um 11.45 Uhr kommen die Kinder in ihren Essgruppen zusammen. Sie nehmen am gedeckten Tisch Platz, kommen zur Ruhe und beginnen die Mahlzeit mit einem Tischgebet. Jedes Kind wählt die Größe der Portion selbst und lernt mit der Zeit, zwischen Hunger und Sättigung zu unterscheiden. Die Kinder essen in ihrem Tempo und werden motiviert, alle Speisen zu probieren, müssen dies aber nicht. 

In die Vor- und Nachbereitung (Tisch decken/abräumen) beziehen wir die Kinder ein.

Nach dem Ende der gemeinsamen Mahlzeit ruhen sich die Kinder in verschiedenen Gruppen aus. Dabei ist es in Ordnung, wenn Kinder einschlafen oder sie nach 20/30 Minuten (je Alter) wieder aufstehen und in ihr Spiel am Nachmittag starten.

 

Bildungsbereiche

Im für NRW gültigen Kinderbildungsgesetz (Kibiz) ist verankert, dass neben der Betreuung auch Bildung im Kindergartenalltag stattfindet.

Diese Bildung findet in 10 Schwerpunktbereichen statt, die sich im praktischen Tun regelmäßig überschneiden und sich nicht klar voneinander trennen lassen.  Kinder lernen nicht in abgeschlossenen Kategorien, und das ist auch gut so!

Beispiel: „Ein Kind wippt mit einem anderen Kind.” Neben der Schulung des Körpergefühls und der Bewegung erlebt es ganz praktisch, wie eine Waage funktioniert. Hier greifen Körpererfahrung, Bewegung und Naturwissenschaft/technische Bildung ineinander. 

 

Bildungsdokumentation

Im Kindergarten lernt Ihr Kind viele Dinge und bildet sich fort.

Wir unterstützen es bestmöglich in seiner Entwicklung und Bildung. Dazu beobachten wir es systematisch und dokumentieren dies für Ihr Kind, für Sie und für uns, als Grundlage für unser pädagogisches Handeln. Wenn wir Ihr Kind so kennenlernen, können wir passend zu dem Entwicklungsstand, zu der individuellen Entwicklungsgeschwindigkeit, angemessene Impulse zur Weiterentwicklung geben.

Mit den „Grenzsteinen der Entwicklung” haben wir einen guten Überblick, ob sich Ihr Kind in den altersentsprechenden Normen entwickelt.

Die „Begleitende alltagsintegrierte Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen” (BaSiK) zeigt uns umfassend, auf welchem Stand sich Ihr Kind in der Sprachentwicklung befindet, wo die jeweiligen Stärken und Schwächen liegen.

Besondere Freude macht die Dokumentation im „Portfolio” – gemeinsam mit ihrem Kind. Das „Portfolio” ist der Ordner des Kindes, an dem auch Sie mitarbeiten dürfen, denn hier sammelt Ihr Kind Lerngeschichten, Erlebnisse, Kunstwerke, Briefe, Selbstportraits ... Im Alltag nehmen die Kinder ihre Ordner häufig in die Hand, betrachten sie begeistert und zeigen sie anderen. Immer wieder versetzen sie sich so ins Staunen über sich selbst, betrachten das Gelernte, und der Erfolg schenkt ihnen Selbstvertrauen und regt an, neue Ziele zu erreichen.

Die gemeinsamen Entwicklungsgespräche mit Ihnen werden durch die Dokumentation anschaulicher und konkreter, und wir überlegen gemeinsam, welche Bedingungen die Entwicklung Ihres Kindes weiter voranbringen. 

Am Ende der Kindergartenzeit wird Ihnen die gesamte Bildungsdokumentation ausgehändigt.

Partizipation

Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen – entsprechend ihrem Entwicklungsstand – beteiligt zu werden.

(Artikel 12 der UN-Kinderrrechtskonvention)

Darin begründet sich das Recht jeden Kindes auf Teilhabe und die Verpflichtung von uns Erwachsenen, dieses Recht zu respektieren. Unser Ziel ist es, das Interesse der Kinder für die Beteiligung zu wecken und jedes Kind darin zu unterstützen, sich eine eigene, unabhängige Meinung zu bilden. Kinder, die frühzeitig die Erfahrung machen, gehört zu werden und Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken, lernen ihren eigenen Standpunkt zu vertreten und die Sichtweise anderer zu akzeptieren. Die eigene Meinung zu vertreten, miteinander zu diskutieren und Kompromisse zu finden, fördert die kommunikativen Kompetenzen. So können sich Kinder zu selbstbewussten Persönlichkeiten entwickeln, die für sich und ihr Handeln einstehen. Das ist die Grundlage unserer Demokratie.

Nebenbei lernen die Kinder auch, dass nicht immer alle Wünsche erfüllt werden können und üben sich (abhängig vom Entwicklungsstand) an der Lösung von verzwickten Situationen. Partizipation hat in unserem Kindergarten ihre Grenzen, wenn es um den Schutz und die Sicherheit der Kinder geht. 

Prävention

Nach vielen Missbrauchsskandalen, auch in der kath. Kirche, hat sich das Bistum Münster auf den Weg gemacht, Präventionskonzepte in den Einrichtungen zu entwickeln und für einen besseren Schutz der anvertrauten Menschen zu sorgen. 

In unserem Kindergartenalltag ist es uns wichtig, dass wir die Kinder durch Wertschätzung stärken und sie ermutigen, sich anderen anzuvertrauen, wenn sie in Not sind. Daher stärken wir ihr Selbstbewusstsein, achten ihre Rechte, beteiligen sie früh an Entscheidungen und ermutigen sie, ihre Wünsche und Beschwerden mitzuteilen.

Als pädagogische Fachkräfte sind wir uns unserer Vorbildfunktion bewusst und achten auf einen angemessenen Umgang von Nähe und Distanz, besonders auf einen achtsamen Umgang mit Pflegesituationen.